wir mußten öfters heitzen, viel Nebel u Regen wen[n] er kam, in Stürmen,
mit einem Worte, ein schlechtes Jahr. Das Klagen, da es doch nicht hilft,
muß man sich abgewöhnen; Ursache dazu hätte ich vollauf – Die Schlech=
tigkeit der Arbeiter drückt mich am meisten, die Kerle, die meisten, arbeiten
nicht halb so viel wie früher und wissen sich im[m]er zum Wenigstthun einzu=
richten und können wenig, u sind ohne Trieb zu lernen. Es ist kein ernster Zug mehr
in dem Volke. – Alle meine Berechnungen gehen an dem erbärmlichen
Schlendrian zu Grunde. Durch Frau Brenkers vortreffliche Kochkunst
war ich elend ohne es lange zu beachten, ich schluckte alles, ernstlich herunter gekom=
men; seitdem meine geschickte Frau das Zepter in der Küche schwingt kam und
kom[m]e ich wieder auf den Strumpf w. m. z. s. pf. [wie man zu sprechen pflegt] sie selbst ist hier oben kugelrund
geworden. Meines Heinrichts u Sahra’s Sohn Ernst war 3 Wochen hier, er ist
schon ein wackerer und genialer Junge, der leider Königl Preußischen Schulgang
hinschlendern muß um gedulteter Baukünstler werden zu können –
was wäre auf solchem Wege wohl aus mir geworden? - vielleicht Geheimer
Regierungs Baurath? dessen Rath aber geheimst allerhand Eseleien sicherstehend
hervorgebracht – da soll einem die Kunst eingetrichtert werden und soll
ein Künstler nicht zu Grunde gehen!
Bracke! den kenne ich von einer meiner wildkünstlerischen Geschichte her – ich
habe ihn zur Thüre hinaus komplimentiert, auf bayerische Art - doch gelts nicht ihm sondern
dem H. Professor Rauch – hören Sie kurz - Ich modellirte mit anderen Bayern Statuen,
für die Clyptothek und Rauch mit seinen Schülern des Königs May Joseph Statue,
da fiel es S. Maj. K. Ludwig I. ein, daß wir Bayern unter Rauchs Aufsicht
arbeiten sollten, die Andern fügten sich, ich nicht, ich versicherte Rauch, daß ich ihn
hoch schätze, sein Schüler möge ich aber weder sein noch scheinen. Als ich eine Statue
in Erde fertig, kam Rauch zu mir u bat mich, ich möchte sie doch wenigstens in der
[Seite quer; 2. Hand Karolina Bandel:]
Ich bin mit meinem Mann darinnen ganz einverstanden, daß wir bei der Einweihung nicht mehr hier sind, denn es ist
nichts unangenehmer als sich anbrüllen zu contrastiren zu lassen, was doch alles nichts andres heißt als: „Entbehre gern, was dir
[besch]ieden, Genieße froh, was du nicht hast, und im Schatten solcher kühler denkungsart ist nicht gut ruhen. Nochmals adieu!