Außerdem erfreuen wir uns seit einigen
Wochen der Anwesenheit Frau Lewalds
– Elisabeth Alths. – mit ihrer kl. Martha,
einem äußerst zarten u. jüdisch aussehend.
Kinde, was durchaus dem Vater ähnlich
sein muß –, ich habe noch nicht das Glück
ihn zu kennen – nach Allem, soll er aber
den eigentl. Representant. seiner
ehemaligen Stammverwandten machen.
Von Friedrich Alth. schrieb er Dir
glaub’ ich, dß. er sich jezt in Rom auf-
hält und denke Dir, wie das Glück
den Mann sucht –: Julius ist nun mit
Johannes Müller |: einem Geschichtsfor-
scher, wie ich meyne*:| auch nach Italien
und zwar auf M-s. Aufforderung,
indem sein früherer Begleiter – Assi-
stent oder Was? – Gesundheits halber
ihm nicht hat folgen können od. wollen,
und somit wol ohne Kosten f. Julius.
Es ist aber wied. ein Gewitter im An-
zuge und sehr heiß; dazu werde ich über
eine Stunde zu einer Kaffe-Visite erwar-
tet, wozu ich mich noch ein wenig rüsten
muß – dies Alles drängt mich, meiner
Worte wenige sein zu lassen und vielleicht
waren deren schon zu viel. Sey deshalb
auf’s beste gegrüßt, von allen d. Unseren,
d. h. v. Wilhelm, Ferdinand u. v. Calle, dem
ich immer Mitteilungen von od. über Dich
mache. Gott geleite Dich ferner und
erhalte Dich gesund an Leib und Seele,
zu großem Trost
Deiner
Dich so sehr liebenden
Mutter.
[Quer am linken Rand:] * Nicht doch; Carl belehrt mich eines beßren. M. ist der berühmteste Anatom un-
serer Zeit; die Reise Js. mit ihm, also von Wichtigkt. für den künftigen Mediziner.