Dienstg. Morgen:
Soeben haben Otto und ich aufs kräftigste Ab-
schied genommen – es ist ein Kernjunge – Gott
erhalte ihn Euch, Ihr Lieben! Gestern Abd.
trafen Cölln’s mit der Mama u. ihm hier
zusammen; sie ergözten sich gewiß nur mit
dem Schrey ds. innern Schmerzes an ihm.
Großmutter wird das Uebrige Euch ja selbst
sagen, ich eile um meine Briefschaften
flott zu machen. Doch vorher noch den
besten Dank für die mir gütigst ge-
sandten Bohnen, wovon ich indeß fürchte
dß. der Papa die Vorräthe nicht gekannt
u. Ihr Euch nun selbst beraubt habt.
Außerdem bin ich noch immer in Geld-
schulden; des leztemal vergaß ich’s
darnach zu fragen u. die Mama
wußte nicht wieviel es machte –
so wage ichs denn auf gut Glück ½ rth
beyzulegen, wenn’s nicht recht ist, so
bitte ichs bey nächster Gel. drauf
zu schlagen. Deine Gute l. Auguste
beschämte mich, ds. Du noch derartig.
Bedürfnisse in Dm. Brschch. gedachtest.
Und nun Adé – Ihr Lieben!
Erwartungsvoll nach Eurem ge-
habten Besuch v. Euch zu hören
und mit der Bitte, den guten Oncle
vieltausendmal v. mir zu grüßen
die Eurige