daß Sie mit der werthen Ihrigen an diesen
Tagen nicht hier sind. Wenn Sie auch in
Detmold vielleicht glänzendere Feste in
glänzenderen Sälen haben, so würde Ihnen
doch das frohe Treiben, der Tanz, der
Jubel im Grünen, unter geräumigen
Zelten, das Wogen der Menge, ver-
bunden mit Vogel- und Sternschießen,
Feuerwerk u.s.w. eine angenehme
Erscheinugn seyn. Indeß ist ja über’s Jahr
wieder Schützenfest!? –

Doch ich sehe zu meinem Erstaunen, daß
der Bogen schon zu Ende ist, und muß
Sie daher recht sehr um Verzeihung
bitten, daß ich Sie durch mein Geschwätz
so lange aufgehalten habe. Mein Oheim
Schwollmann empfiehlt sich Ihnen bestens,
wie auch Hr. Cantor Gallhof, und ich habe
die Ehre zu seyn, indem ich Sie schließ-
lich noch um gütige Besorgung der
Einlage bitte,

verehrter Herr Hofrichter,
Ihr ganz ergebener
Ferdinand Freiligrath.