tauschen. Doch auch meine Empfindungsweise
wird sich ändern, und es kann seyn,
daß auch ich einmal Bürgers Worte:
„Ich rühme mir
Mein Dörfchen hier“
mit komischem Pathos am Amsterdamer
Hafen sprechen werden, wie es einst
ein Freund meines Oheims Schwollmann
ironisch that. –
So leben Sie denn recht wohl! Seyn Sie,
theurer väterlicher Freund! fest überzeugt,
daß die mannichfachen Beweise Ihrer
Liebe, Ihrer Theilnahme, die Sie
mir in froher und trüber Zeit gaben,
mir nie aus dem Herzen schwinden wer-
den, und daß ich mich Ihrer stets und
überall liebend erinnern werden. An
Ludwig selbst zu schreiben, verbietet mir die
Zeit, und ich ersuche Sie deshalb um so mehr,
ihn, wie Ihre ganze werthe Familie, herzlich
von mir zu grüßen. Auch meine sämmtlichen Angehöri-
gen tragen mir viele Empfehlungen auf. –
Noch einmal: leben Sie recht wohl! Bewahren Sie
mir auch in der Ferne Ihre Liebe, u. erinnern sich oft
Ihres ergebensten
F. Freiligrath
[am linken Rand quer:]
PS Auf den Fall, daß Sie mich einmal durch einige Zeile erfreuen wollten, bemerke
ich Ihnen (und Ludwig!!) meine Adresse: – An F. F. Adr. He. I. Sigrist, in Amsterdm.