weiter auf Urlaub behalten zu dürffen, ich habe deßhalb an
den Kriegsminister Graf Roon geschrieben, da das General=
com[m]ando ihn mir nur bis zum 4tn Mai noch belassen darf.
Dieser junge Man[n]Schmied Runte, Sie erinnern sich seiner wohl
noch vom Berge her, ist ein gar braver Bursche und hoffe ich ihn noch
zu guter Lebensrichtung verhelfen zu können. Er wie 3 andere Schmiede
sind Lipper u suche ich alle meine Arbeiter aus dem Lippischen zu
erhalten, aus nahe liegenden Gründen, u weil ich die Erfahrung gemacht,
daß diese Leute von dort geschickt u ehrlich sind.
Bald fängt nun die gefährliche Arbeit auf u im hohen Gerüste an, mir
alten Kerl wird sie schwer werden, meine jungen Helfer sind eben
gleich gut oben wie unten, in Werkstatt u in der Gerüsthöhe, doch wird
mich die Fürsorge für sie viel in Anspruch nehmen, da sie zu verwegen
sind. Gott gebe, daß ich mein Werk vollenden kan[n] ohne Unglück!
Nächsten Som[m]er 1873 da werden Sie, hoffendlich mit Ihrem Weibchen,
als Hermanns Denkmals Vereins Mitglied den Alten vom Berge beim
Schlusse seiner Arbeit aufsuchen – möchte ich doch diese Freude erleben.
Ich arbeite nun auch am Kaiserbild, das am Denkmal angebracht
werden wird, die Inschrift, die darunter von mir verfaßt, habe ich
verloren; aber noch im Gedächtniß, ich werde mir Ihre Meinung darüber
einholen. Des Kaisers Bild werde ich selbst in Kupfer treiben, jetzt
mache ichs vorerst in Gyps. Das Bild macht mir viel Freude,
Gott erhalte den alten Herren noch lange zu Deutschlands Wohl
und mit ihm seinen Traum.