Meine Frau schreibt, wie ich eben sehe, auch Ihnen und wird
weiter Interessandes berichten, was erfahre ich nicht, da ich ihre Briefe
nie lesen darf. Nun zu Ihrem Briefe. Ihrem Werke rufe ich auch
ein sorgliches Glückauf! zu, möge Sie der Herr im vollsten Maaße
erfreuen.
Anbei die No 9572 der Weser Zeitung zurück. ich kan[n]te den Ar=
tikel nicht und habe Bemerkungen u Verbesserungen hineingeschrieben.
Aue habe ich in München als Geisteskopf von der Seidler gesehen u
ist er nicht auch zu einem Wischnu od andrem Nu von der Seidler gemalt
worden?? das Bild steht mit seinem Goldglanzgewand im Geiste vor
mir
Die Inschrift werde ich ändern, der Sin[n] ist so in Etwas anderes der
Masse aber verständlicher, deshalb besser.
Lassen Sie die Primaner ich poetisiren – Verse sind keine gute
Geschichtsform – schlagende Prosa besser. Ich freue mich auf die Arbeit
die in Prosa schwerer als in Versen, in denen der Verseschmied im[m]er
sein Selbst hineindrechselt.
Wen[n] Sie die Gelder zusam[m]ensingen wollten müßten Sie bald damit
beginnen – viel wird noch fehlen – doch kann[n] ich noch keine sichere Sum[m]e
angeben – die Arbeiter Faulheit ist kaum zu schätzen u Niemand hält
mehr Wort – wo geht das noch hinaus?
Der Reichstag hat ja doch Einsicht, wohl selbst erfahren, in die jetzigen
Verhältnisse u wird helfen.
Ich habe mit dem Detmolder Verein nie gehadert, ich habe sie nur
stets mit meinem unverrückten Vorgehen gezüchtigt, das hätten
sie ja besser haben können, der Menschen Wille ihr Him[m]elreich,
unsere Willen waren aber verschieden.