[Ba H6/15] [16]
Hermanns Denkmal 2tn November 1874
Lieber Freund Uhde!
Nun schaugns naus des is a Pracht, über 10 Schritt sicht enr nix als a weiß.
Nebelwand und die nächst Tannen blitzeln im Reiffrost; d‘ Sunn kimmt aber heit
doch noch durch und’s is eben auch schen, a bisla frisch, was gut für d’Lung.
Nebelwand und die nächst Tannen blitzeln im Reiffrost; d‘ Sunn kimmt aber heit
doch noch durch und’s is eben auch schen, a bisla frisch, was gut für d’Lung.
Mich freut auch solch Wetter, es ist jedes schön, man muß es nur zu würdigen
wissen. Vorgestern (Sonnabend) habe ich die Schmiede Schicht machen lassen, der
kleine Kerl steht oben ohne Kopf, linke Hand und Schwert und freue ich mich auf
nächstes Frühjahr, auf die letzte Zusammenstellung und endliche Zusammenarbeitung
meines Werkes; das letzte Fertichmachen, wenn alle rohe Arbeit überstanden,
ist ja stets das wahre Künstlervergnügen und das kann mir nun in schöner Jahreszeit
werden. Nun lasse ich noch, ehe ich vom Bergle abi geh, die Platte ums Denkmal so
ebnen, daß sie gleich rund und gleichmäßig 3 ½ Grad vom Mittel abfällt, durch den
Bodengewinn wird die Platte an 30 Fuß mehr im Durchmesser erhalten, um den Bau
selbst lasse ich 4 F breit einen Stein Plattenring legen, damit der Bau nicht unmittelbar
aus der Erde wächst und auch um das An= und Aufwachsen der Moose zu verhindern.
In diesem Winter legt das Forstamt auch einen Fercheweg [?] um die oberste Kuppe des
Berges, 3-4 hundert Fuß ums Denkmal, von dem wundervolle Blicke ins Waldge=
birge und überraschende auf’s Denkmal geschaffen werden. Auch sollen nach Westen
die Bäume so abgeholzt werden, daß schöne Gruppen stehen bleiben und mit Fußwegen
durchschlängelt werden. Daß Alles schön wird, dafür will ich schon sorgen. Serenissimus
hat mich diesen Sommer hier oben nicht besucht – auch gut – Einige Tage bleibe
ich noch oben, bliebe gerne den ganzen Winter – meiner Frau zu Liebe muß ich aber
hinunter ins menschliche Gewühle, vor Allem zu den Kindern. Ich gehe zuerst nach Han=
nover, dann Berlin und gedenke in Mitte December bei meinem Sohne Hans in Gentha
(Rittergut) bei Seyde, Reg. Bez. Merseburg zu sein, allwo ich wohl bis Ende Februar
bleiben werde. Im April hoffe ich wieder hier oben arbeiten zu können.
wissen. Vorgestern (Sonnabend) habe ich die Schmiede Schicht machen lassen, der
kleine Kerl steht oben ohne Kopf, linke Hand und Schwert und freue ich mich auf
nächstes Frühjahr, auf die letzte Zusammenstellung und endliche Zusammenarbeitung
meines Werkes; das letzte Fertichmachen, wenn alle rohe Arbeit überstanden,
ist ja stets das wahre Künstlervergnügen und das kann mir nun in schöner Jahreszeit
werden. Nun lasse ich noch, ehe ich vom Bergle abi geh, die Platte ums Denkmal so
ebnen, daß sie gleich rund und gleichmäßig 3 ½ Grad vom Mittel abfällt, durch den
Bodengewinn wird die Platte an 30 Fuß mehr im Durchmesser erhalten, um den Bau
selbst lasse ich 4 F breit einen Stein Plattenring legen, damit der Bau nicht unmittelbar
aus der Erde wächst und auch um das An= und Aufwachsen der Moose zu verhindern.
In diesem Winter legt das Forstamt auch einen Fercheweg [?] um die oberste Kuppe des
Berges, 3-4 hundert Fuß ums Denkmal, von dem wundervolle Blicke ins Waldge=
birge und überraschende auf’s Denkmal geschaffen werden. Auch sollen nach Westen
die Bäume so abgeholzt werden, daß schöne Gruppen stehen bleiben und mit Fußwegen
durchschlängelt werden. Daß Alles schön wird, dafür will ich schon sorgen. Serenissimus
hat mich diesen Sommer hier oben nicht besucht – auch gut – Einige Tage bleibe
ich noch oben, bliebe gerne den ganzen Winter – meiner Frau zu Liebe muß ich aber
hinunter ins menschliche Gewühle, vor Allem zu den Kindern. Ich gehe zuerst nach Han=
nover, dann Berlin und gedenke in Mitte December bei meinem Sohne Hans in Gentha
(Rittergut) bei Seyde, Reg. Bez. Merseburg zu sein, allwo ich wohl bis Ende Februar
bleiben werde. Im April hoffe ich wieder hier oben arbeiten zu können.
In Gentha wird mir das Ausruhen,
die Feld= und Vieh=Wirtschaft, Spazieren=
gehen und Besuche machen noch viel Zeit
übrig lassen und gedenke ich solche zur
die Feld= und Vieh=Wirtschaft, Spazieren=
gehen und Besuche machen noch viel Zeit
übrig lassen und gedenke ich solche zur
[Zeichnung]
so war
so wird nun
Grundfläche
so war
so wird nun
Grundfläche