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Armin Denkmal 11 August
1875
1875
Lieber Freund Uhde!
Seit Tagen bin ich mit dem Armin
Denkmale fertig, die gefährliche Arbeit
des Abbruches des Holzgerüstes gieng
glücklich ohne Unfall vorüber; meine Wenig=
keit hat dabei aber so viel in den hellen
Himmel hinaufgeschaut, daß ich jetzt, nachdem
ich meinen Willen zur Anschauung gebracht,
mein Werk selbst nicht sehen kann.
Meine Sehkrafft ist so getrübt, daß –
ich mag noch nicht fürchten – ich eben er=
warten muß, was der liebe Gott mir
bestimmt. Nachdem ich mir ein paarmal
den Kopf an Bäume gestossen, lasse ich mich
nun führen, werd so eine erbärmliche Rolle
beim Feste spielen. Möchte noch Allerhand
schaffen, Gott gebe, daß ich`s noch können
werde. Mir lauffen die Augen über ich
muß schliessen.
Denkmale fertig, die gefährliche Arbeit
des Abbruches des Holzgerüstes gieng
glücklich ohne Unfall vorüber; meine Wenig=
keit hat dabei aber so viel in den hellen
Himmel hinaufgeschaut, daß ich jetzt, nachdem
ich meinen Willen zur Anschauung gebracht,
mein Werk selbst nicht sehen kann.
Meine Sehkrafft ist so getrübt, daß –
ich mag noch nicht fürchten – ich eben er=
warten muß, was der liebe Gott mir
bestimmt. Nachdem ich mir ein paarmal
den Kopf an Bäume gestossen, lasse ich mich
nun führen, werd so eine erbärmliche Rolle
beim Feste spielen. Möchte noch Allerhand
schaffen, Gott gebe, daß ich`s noch können
werde. Mir lauffen die Augen über ich
muß schliessen.
Herzlichst grüßt im Treue
Bandel
Bandel