[Transkription von Bernd Füllner]
Darmstadt, 13 Octbr. 1841.
Lieber Schnezler!
Dein Brief vom 17 Sept. (durch Buchhändlergelegenheit)
ist erst heute in meine Hände gelangt, u. obgleich ich nicht
weiß, ob Dich meine Antwort noch zu Mainz finden wird,
so zögere ich doch nicht, Dir noch eine kurze Erwiderung
dorthin zu schicken. Meinen herzlichen Dank für Deine
Theilnahme an meinem Glück, resp. an meiner Solid-
werdung! Ich fühle, daß sie wahr und gut gemeint ist,
u. freue mich ihrer drum von Herzen. ― Was deine Gedichte
angeht, so versuch’s einmal mit Krabbe in Stuttgart,
einem vielfach thätigen, ehrenhaften Anfänger, der in neu-
ester Zeit auch Hackländers Soldatenbilder verlegte, und
bei dem ich Dein Gesuch mit 1000 Freuden unterstützen
will.‒ Deine beigelegten Ueberstzgn. finde ich zum Theil
vortrefflich, u. werde die nach Kirke White u. das einem
Engl. Almanach entlehnte Gedicht jedenfalls recht bald in der
„Britannia“ mittheilen. Die nach Ossian finde ich, mit deiner
Erlaubnis, zu modern gehalten; auch ist Ossian überhaupt zu
bekannt u. allgemein zugänglich, als daß man ihn in einem
Blatte, wie die „Britannia“, neuerdings vorführen dürfte.
Die ersten Nummern sind übrigens eben jetzt unter der Presse,
u. werden in den nächsten Tagen versandt werden. Sobald ich
sie habe, sollen sie Dir zuflattern, u. wenn Du mit
gutem Gewissen ein freundliches Wort drüber sagen zu können
glaubst, so wirst du Kzl. u. mich verbinden. Das „Rhein-
land“ wäre wohl das beste und bequemste Organ zu einer
kurzen Besprechung. ‒ Weitere Beiträge zur „Britannia“
werde ich gern von Zeit zu Zeit von Dir empfangen, u. Dir
gelegentlich auch Dieß oder Jenes zur Ueberstzg. zuschicken. Das
Honorar soll Dir alle Quartal oder alle Semester, wie
Du es eben wünschest, prompt gezahlt werden. ‒ Meine
vierte Auflage (mit einem wohlgetroffenen u. superb
ausgeführten Stahlstich nach Schramm von Schwerdgeburth) ist