Den 21sten May 1802 [1]
Wann ich nun auch in den Versammlungen des Cam[m]er Collé=
gii heute zum erstenmaale erscheine, so geschieht es um
künftig mit denen mit zur Seite stehenden Contutoren
den Sessionen fortgesezt beyzuwohnen und an den Ueber=
legungen und Geschäften mit beyz [gestrichen] Theil zu nehmen.
Sie werden zweifelsohne abzwecken auf eine regel=
mäßige, bestim[m]t auf den [unterstrichen] Grundsatz gebaute Staats=
wirthschaft, daß Wohlstand des Landesherrn und der
Unterthanen unzertren[n[lich sind, daß nur die Finanzen
des [unterstrichen] Fürsten festgegründet sind dessen Unterthanen
wohlhabend sind, und dagegen auch nur das Land dauren
den Seegens genießt dessen Regent die Früchte eines
vernünftigen Haushalts einaerndtet. Für wen sam[m]let
der gute Vater, die liebevolle Mutter anders als für
ihre Kinder, o! sie wird sie nie Noth leiden lassen.
im[m]er ihren wahren [unterstrichen] Bedürfnissen zuvorkom[m]en
aber auch eben aus Liebe ihre schädlichen Bitten ver=
weigern. Wir müssen jedes billige, jedes erlaubte
Mittel anwenden, die Einkünfte zu mehren, die Aus=
gaben zu mindern, die Schulden zu bezahlen:
mir ist das um so vorzüglicher Pflicht, weil kein
Geburtsrecht sondern nur Vertrauen auf meine
Muttertreue und auf meinen Character mich
an diese Stelle rief, und mir eine Rechenschaft
vor den Menschen, so wie vor mir selbst und vor Gott
obliegt. Und so fodere ich das Cam[m]ercollegium hiedurch
auf, dazu redlich und anhaltend mitzuwürken,
ich errinnere es an seine früher geleistete Dients=
pflicht