Aber die hereinbrechende Dämmerung war uns ein mächtiger Bundesge-
nosse im Kampfe, daß wir nicht unterlegen sind, sondern unsrer Lo-
sung „Vorwärts! nur Vorwärts!“ treu blieben. Genau hieß es jetzt
schon aufpassen, daß wir den Weg nicht verfehlten. Und als uns nun ein
schmaler, sehr sandiger Fußweg den Berg hinauf u. wieder hinabführte,
als immer noch kein Örlingh. in Sicht kam, trotzdem wir schon lange
wie Flüchtlinge durch die Büsche eilten, da würde mein Bruder allmählich
mißmutig u. knurrte allerlei über Unsinn, daß wir den
Donoper Teich aufgesucht, überhaupt solch weite Tagestouren zu machen.
Das alles galt mir, aber ich lachte nur u. ließ mir nichts merken.
Zanken am späten Abend wäre der größte Unsinn gewesen, und wenn
man mal nicht mehr durchkam, dann ist es immer noch das beste, sich
mit Lachen u. Humor ins Unvermeidliche zu fügen. Doch Hurrah! Da
ist ja ein breiter Weg, auf den der Fußpfad einläuft, der führt
sicher direkt nach Örlingh., u. da etwas rechts hinter uns liegt schon
das erste Haus. Also nicht lange besonnen, nur rüstig weiter,
weiter! So schritten wir 20 Minuten tüchtig aus; die Wege
teilten sich, kleine Häuser kamen in Sicht, die roten Kränze[?], die auf dem
früheren Fußpfade in fast verschwenderischer Zahl angebracht waren, konn-
ten nicht mehr entdeckt werden. Also der Weg war verfehlt. Was nun?