Das Schloß in Detmold.
Heut, wo mit Festesglanze
Sich schmückt der Lipper Gau,
Sei Dein im Ehrenkranze
Gedacht auch, alter Bau;
Ehrwürdiges Gemäuer,
Geziert mit Bildwerk dicht,
Um das sich Efeu treuer
Nicht, als Erinn’rung flicht!
Du, das in Krieg u. Stürmen
Manch’ ein Jahrhundert stand:
Heut klingt von Deinen Thürmen
Ein Freudenlaut in’s Land.
Heut wallt durch Deine Räume
Der Vorzeit edler Geist,
Da sich den kühnsten Träumen
Endlich Erfüllung weist.
Auch das ist eine Stätte,
Wo noch das Edle spricht
Vom Volke, das die Kette
der Fremdherrschaft zerbricht;
Ein freundlich Grüßetauschen
Das hin und wider schallt.
Als wär’s ein Blätterrauschen
Vom Teutoburger Wald.
Indessen dort dem Helden
Sich hebt das Mal von Erz,
Hält Zwiesprach mit Thusnelden
Hier einer Fürstin Herz;
Sie, die noch solche Hoheit
Im tiefsten Unglück zeigt,
Daß selbst des Corsen Rohheit
Vor ihr sich huld’gend neigt.