[rechte Spalte, Hand Petri]
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U. P. M.
Der Asessor Piderit hat gestern einen
Spatziergang nach Blomberg gemacht,
um über die Lage der Städtischen Meute=
reien Erkundigung einzuziehen. Die Kon=
frenz in Meinberg ist sehr heftig und
reich an sophistischen Diatriben gewesen.
Rath Antzen voran und nicht weni=
ger Rath Ernst und Rath Heistermann
haben alles erschöpft um den Rath Pi=
derit von dem guten Wege zurückzu=
bringen. Man habe nicht bloß Ewr.
Hochfürstliche Durchlaucht, sondern auch
dem Lande geschworen, wenn die Landstän=
dische Verfassungsurkunde anerkannt
werden wollte!! Der Bund der vier
Städte [unterstrichen] sey heilig und unverletzlich
und Blomberg dürfe ihn nicht brechen pp.
Rath Ernst hat sich durch den Inhalt des
Ew. Hochfürstlichen Durchlaucht einge=
reichten Protocolls nicht zurückschrecken
lassen, in Assistenz des Landsyndicus
tapfer für die schlechte Sache zu decla=
riren und R. Heistermann hat die
Un


links [Hand Pauline]
Von R. A. erwarte ich alles
Die Herren E. und H. haben aber
meine Erwartung übertroffen
An des ersteren Gewissen legte
ich Montag Mittag die Wünschelruthe,
indem ich ihn der über die Wärme
zu Meinberg am Sontag klagte
erwiederte, war Ihnen Montag
dort nicht noch wärmer, er veränder=
rte Gesicht, Farbe und war sprach=
los.
Rath Piderit ist brav und
bieder, sicher bleibt er fest
Blomberg kann eben so gut
von dem Proceß abtreten als
Lemgo, es braucht ja nur zu
schweigen, und zu wählen.
Rath Ernsts Briefwechsel wird
sorgsam bewahrt und es freut
mich daß Pr. Volckhausen Zeuge
meines Gesprächs im Deterschen
Hause war. Auf Heistermann
ist sich nicht zu verlassen, er
ist das Kind des Augenblicks