Durch die Dunkelheit leuchtete in weiter Ferne, jedenfalls eines Waldtales, ein Licht. Mein Vetter schlug vor,
diesem Hoffnungsstern zuzueilen. Dieser Rat wäre sehr gut gewesen, wenn
wir 50 Jahre weiter u. mit Flugapparaten ausgerüstet gewesen
wären. Wie sollten wir jetzt, ohne Weg u. Steg durch den finstern Wald
hinfinden. Also zurück zu dem zuletzt gesehenen Hause! Aber das wollte
mir auch nicht gefallen; denn die Leute, ermüdet von der Erntearbeit,
würden sicher schon in süßer Ruhe liegen. Wir gingen noch eine Strecke
weiter, aber keine Hülfe war zu erspähen, u. die Dunkelheit wurde im-
mer größer. Warum sollten wir uns der Gefahr aussetzen, immer wei-
ter von unserem Ziele abzuirren. So erwählten wir das kleinere Übel,
suchten uns ein passendes Plätzchen zur Herberge unter den gastlichen,
tief herabhängenden Zweigen einer Buche und streckten unsere Glieder auf
dem trocknen, weichen Laubpolster. Ein herrliches Schlafgemach. Hoch oben
an der Decke die vielen, vielen Lichter, die durch alle Lücken der
Zweigen uns freundlich und schelmisch, zugleich aber auch so friedlich u.
verheißungsvoll anlächelten. Wie oft hatten wir im Scherz von einem
solchen Nachtlager gesprochen, aber keiner hatte gedacht, daß es im Ernst vorkom-
men könnte, davon Gebrauch zu machen. Nach kurzem Gespräch wünschten wir uns angenehme Ruhe
u. schlossen die Augen. Das geht ja leicht, aber der Schlaf läßt sich nicht
kommandieren. Bald rief mein Bruder: „Hört ihr nichts? Ganz nah sind Leute
diesem Hoffnungsstern zuzueilen. Dieser Rat wäre sehr gut gewesen, wenn
wir 50 Jahre weiter u. mit Flugapparaten ausgerüstet gewesen
wären. Wie sollten wir jetzt, ohne Weg u. Steg durch den finstern Wald
hinfinden. Also zurück zu dem zuletzt gesehenen Hause! Aber das wollte
mir auch nicht gefallen; denn die Leute, ermüdet von der Erntearbeit,
würden sicher schon in süßer Ruhe liegen. Wir gingen noch eine Strecke
weiter, aber keine Hülfe war zu erspähen, u. die Dunkelheit wurde im-
mer größer. Warum sollten wir uns der Gefahr aussetzen, immer wei-
ter von unserem Ziele abzuirren. So erwählten wir das kleinere Übel,
suchten uns ein passendes Plätzchen zur Herberge unter den gastlichen,
tief herabhängenden Zweigen einer Buche und streckten unsere Glieder auf
dem trocknen, weichen Laubpolster. Ein herrliches Schlafgemach. Hoch oben
an der Decke die vielen, vielen Lichter, die durch alle Lücken der
Zweigen uns freundlich und schelmisch, zugleich aber auch so friedlich u.
verheißungsvoll anlächelten. Wie oft hatten wir im Scherz von einem
solchen Nachtlager gesprochen, aber keiner hatte gedacht, daß es im Ernst vorkom-
men könnte, davon Gebrauch zu machen. Nach kurzem Gespräch wünschten wir uns angenehme Ruhe
u. schlossen die Augen. Das geht ja leicht, aber der Schlaf läßt sich nicht
kommandieren. Bald rief mein Bruder: „Hört ihr nichts? Ganz nah sind Leute