Bey deinem 2ten Schrb. wurde mir immer
heißer, – führte es dich mir doch in immer
weitere Ferne – doch mußte ich ja Gott
danken, daß du auch diese Reise wieder
so glücklich zurückgelegt und ich werde
suchen, meine Seele in Geduld z. fassen
wenn nun ein längerer Zeitraum ver-
geht, bevor ich wied. von dir höre.
Werde ich bis dahin doch recht auch genug
bewundert. |: d.h. meines getreuen Soh-
nes wegen :| und glücklich gepriesen,
der jetzt so raschen Ueberkunft der
Briefe aus solch fernen Weltgegenden
wegen sowol, wie auch der unaus-
gesezten richtigen Ankunft, – war doch
die gute Kons. R. Böhmer neulich in der
größten Sorge um ihre 20 Std. v. hier
entfernten Tochter und ergab sich’s
dß. ein Brief verloren gegangen –
zwar wol nicht auf d. Post, doch auf
dem Wege von einem Gut bey Hannover
bis zur dortigen Post –
D. 24ten. Konnte ich doch gestern – Sontag –
nicht einmal dazu gelangen, dies Blatt
zu vollenden, wie es denn überhaupt seit
einiger Zeit ungewöhnlich lebhaft zuging;
vorige Woche „Jerxerheider Markt“, der
jezt das halbe Lippeland in Bewegung
sezt; davor „Liederfest“ über welches
Du – im Fall dir noch die Weserzeitg.
zu Handen gekommen – eine sehr volltönige
Schilderung desselben, kannst gelesen haben?
Jedenfalls waren es angreifende Tage
sowol für die Sänger als d. Zuhörenden.
Die Hausfrauen kamen noch am besten da-
bey weg; bey uns übernachtete u. frü-
stückte ein reicher Bremer Weinhändler,