Freitag Abend
Liebe Betty!
Ich war zu marode, um heute abreisen
zu können; morgen früh gehe ich nach England.
Ich habe daher noch Zeit, Ihnen einige Worte
zu schreiben, obgleich das ganz unnötig ist.
Aber ich muß Ihnen wiederholt für Ihren Brief
von heute nachmittag danken, und daß Sie
mir erlaubt haben, Sie noch einmal zu
sehen. Sie begreifen nicht, wie sehr Sie
mich dadurch getröstet haben! Sie haben mir
keine Concession gemacht, aber Sie haben
ein Werk der Menschlichkeit, wenn nicht
der Liebe gethan. Wie glücklich wird der
Mann sein, den Sie lieben werden! Wie
sehr habe ich recht, daß ich mich um diese
Liebe bewerbe! Wenn ich mich Ihres
Angesichts erfreue und so gern Ihre Stimme
höre, so bin ich entzückt über Ihre Un-
abhängigkeitsliebe, über diesen ungebeugten
Muth und diese Jugendfrische.
Kein Mann wird ihn brechen, diesen
prächtigen Jugendsinn, aber er wird sich
daran emporrichten in jeder Lage des
Lebens. Sie sind nicht dazu geschaffen, traurig
zu sein; Sie werden andre glücklich machen.
Das