und überall, wo Cacao wächst, ist es so
heiß, daß man Nachts meist bei offenen
Fenstern, ohne Fensterscheiben, unter einem
einfachen Bettuch schläft. In den Bergen
wo Caffee gedeiht, ist es prächtig luftig und
kühl; nur Mittags in der Sonne ziemlich
heiß. Zucker gedeiht in den Thälern, die
3000 Fuß über dem Meere liegen, z. B.
in der Gegend von Caracas, wo ein per-
manenter Frühling herrscht. Ich liebe die
T[ro]pen mit ihren gewaltigen Höhen und
Th[ä]lern, wo man an einem Tage das C[li]ma
von der größesten Hitze bis zur Kälte
wechseln kann. Neulich schrieb ich Ihnen,
daß ich nach dem See von Valencia reisen
wollte. Ich gehe heute dorthin, nur nicht
um naturhistorische Studien zu treiben,
sondern um Caffee zu kaufen, der dort
noch besser als bei Mosler in Cöln
ist.
Diesen Brief überbringt mein
Freund, Capitain Todd, der vor 2 Jahren
so sehr verliebt in eine junge Dame war,
daß er nicht mehr nach dem Compaß sah
und sein Fahrzeug auf die Orchilas Felsen
rennen ließ, wo es in tausend Trümmer
ging. So ist der Einfluß der Liebe
über die ganze Welt verbreitet.
Todd ist noch Junggeselle, denn seine
[weiter quer am linken Rand:]
Geliebte heiratete einen Andern. Sie würden sich gleich
in Todd verlieben, wenn Sie mit ihm über die
caraibische See führen, wie dieser Brief.