Früher wünschte ich sehr, daß Du Medicin studieren
möchtest, aber jetzt kann ich mich nur freuen, daß
es nicht der Fall gewesen ist, denn uns würde
das Geld fehlen, um Dir eine gehörige Beendi-
gung des Studierens möglich zu machen; und wie
Du in jetzigen Zeiten als Mediciner fortkommen
wolltest, kann ich mir wirklich nicht denken. Bei
deinem jetzigen Studium aber hoffe ich, wird es
nicht schwer halten, die eine Rector- oder Gehilfs-
prediger- oder ähnliche Stelle zu verschaffen. Und
bedenke es wohl, daß ein lederner [?] Professor
weder mit der Theologie noch mit dem Wirkungs-
kreise eines Theologen Ähnlichkeit hat. – Aber
wozu alle diese Reden; nur daran will ich
Dich erinnern, daß sich bei uns die Verhältnisse
geändert haben, und das Du es mit Deinen
Zeugnissen nicht genau genug nehmen kannst.
Ich wollte, es wären die nächsten Wochen nur
schon vorüber, denn es ist wahrlich kein leichtes
Geschäft „alle alten Rechnungen durchzusehen, stets
ein neues Deficit aufzufinden, und dann die
hunderte von Thalern an Petri zurückbezahlen zu
müssen.“ Gegen sechshundert (600 rth) habe ich ihm schon
gebracht, und wer weiß, was noch hinter dem
Berge liegt. – Mit den öffentlichen Finanzen
scheint es nicht besser zu stehn, den Petri hat es
schon öffentlich ausgesprochen daß alle Schulstellen