Herrn F. A. Brockhaus in Leipzig
London (3, Sutton Place, Hackney)
29. Mai 1853
Geehrter Herr,
Ihre gefällige Zuschrift vom 14. d. M., mit
einer Zulage von Herrn Prof. Prutz, ist mir
richtig zu Händen gekommen, dagegen habe ich
bis jetzt vergeblich den mir damit angekündigten
Nummern des „Deutschen Museums“ entgegengesehen.
Sollten dieselben unterwegs verloren gegangen oder auf
der Gränze (der preußisch-belgischen) liegen geblieben
sein? Oder haben Sie es doch noch vorgezogen, die Hefte
durch Beischluss an eine hiesige Buchhandlung – und
nicht unter Kreuzband durch die Post – zu befördern?
Beifolgender Brief, worin ich Hrn. Prof. Prutz
meine Mitarbeiterschaft am „Deutschen Museum“ zusichere,
& mit Einsendung eines kleinen Beitrages den Anfang
mache, empfehle ich Ihnen zur baldigen gefälligen
Besorgung.
Das „Deutsche Museum“ bitte ich Sie, mir regel-
mäßig durch Vermittlung der Herrn Williams & Norgate
zuschicken zu wollen – u. zwar von Anfang dieses Jahres
an, wenn die fraglichen drei ersten Hefte mir wirklich
nicht mehr zukommen möchten. Sonst vom vierten Hefte an.
Alles bis jetzt Erschienene zusammen in Einem Packet,
u. das Spätere sodann in monatlichen Packeten. Den
Betrag wollen Sie seiner Zeit an den mir zu machenden
Honorarzahlungen kürzen, u. mich demnächst auch
mit Ihren Bedingungen für (poetische u. prosaische)
Beiträge zum „Deutschen Museum“ bekannt machen.
Hochachtungsvoll u. ergebenst
FFreiligrath