[rechts Hand Petri]
Unterredung mit Ew. Hochfürstligen Durch=
laucht, durch die er zu sehr geehrt zu
seyn scheint, sehr entstellt wieder gege=
ben. Rath Piderit ist bis jetzt standhaft
geblieben, erhält jedoch fast täglich Expressen
vom Rath Antze und erwartet nun
noch eine von diesem abzufassende
Darstellung, welche seine Ansicht wi=
derlegen soll und den Entwurf einer
Urkunde deren Unterschrift man, auf
den Fall der Ueberzeugung, von ihm
erwartet. Es ist alles mögliche daß der
alte Mann, gedrängt von einem ge=
wandten Sophisten und zwei mächtigen
Schreiern standhaft geblieben ist; sehr
gut war es etwa, daß der Assessor
gestern seinen Kräften zu Hülfe kam
und ich hoffe, daß er hiedurch der guten
Sache erhalten seyn wird.
Es ist das engste Vertrauen mit wel=
chem dieser Gegenstand zwischen dem As=
sessor und mir verhandelt ist, selbst
der Vater weiß nicht, daß ich das De=
tail der Meinberg Konferenz erfahre
und darf es nicht wissen, da seine Ge=
wissenhaftigkeit es ihm schwer gemacht
hat


Mit dem Versprechen
Ihr Vertrauen innig zu
würdigen, aber nicht zu
misbrauchen, gebe ich Ihnen
dieses p.m. zurück damit
es nicht in unrechte Hände kom[m]en
möge. Da R. v. Meien an
Bürgermeister Barckhausen
geschrieben hat, so hieße es
die Sache kreuzen eher etwas
thun bis er antwortete –
An Rath Piderit würde
ich gern schreiben, aber
mir dünkt das verrathe!
besser Sie theilen ihn per
Filium suum, eine Copie
der Resolution nach Uffeln
mit, Acta [lat. Schrift] sind in der Regi=
stratur, nach Horn werde
ich nun auch eine Resolution
entwerfen.
Pauline.