2 August [Mit Bleistift: 1897]
Liebe Fioraja
Es war allerlei Unruhe mit der
Abreise der D. u. der Ankunft von N.
Herzen, so konnte ich Ihnen nicht früher
Nachricht geben. Es freut mich, daß Sie
mein schönes Alleghe gesehen u. genossen
haben. Aber Alpenluft brauchen wir
hier nicht. Die Hitze hat ein schnelles
Ende genommen, wir haben himmlisches
Wetter, Morgens u. Abends geradezu
kühl, Frl. H. ist ganz erstaunt es viel
kühler als Paris zu finden. Dabei kam
Regen u. Sturm wie im armen Östreich
u. anderswo. Die Herzfeld beklagt sich
nichts mehr von Ihnen zu hören, sie ist:
Hotel Post, Sexten Sextenthal, Tirol, Österreich.
Schreiben Sie ihr doch. – Die D. ist noch in
Rom, schifft sich Freitag, Neapel ein. Sie
hat treulich für mich gesorgt, Emma in der
Küche belehrt u. mich geistig sehr unter-
halten durch gutes Vorlesen. Ich bewahre
ihr ein dankbares Gedenken. Geben Sie ferner
Nachricht. Herzlichsten Gruß! M. M.