die Erinnerung der alten Zeit, wo ich zuweilen das Vergnügen hatte, mit
Fritze hinter der ref. Kirche zu nothdrüfeln, wurde wach in mir,
ich nahm ihn mit auf meine Kneipe, entkorkte eine Flasche
Bordeaux, u- ließ mir, wie Alkinoos von Odysseus, oder Dido
vom Aeneas, wenn auch nicht toro ab alto Fritze’s Ebentheuer
erzählen. Beim Abschied versprach er mir, Dich zu grüßen. Hat er es,
Dir zum Mißvergnügen, auch gethan? –
Apropos! was macht der alte Sagel? Est-ce-Qu’il est en-
core ein vie? –
Wenn Dir über kurz oder lang zwei gedruckte Piècen in meinem
Namen geschickt werden sollten, so ist die eine für Dich, die andre für
Seiff bestimmt. Die letzteren willst du ihm, wie beiliegenden Brief,
zukommen lassen. –
Es ist Mitternacht! Mein Thee ist ausgetrunken, und ich m[uß Dich], wie ungern! – ver- und Deinen einsamen Nachtgedanken [?? ]
Blasinstrumente etc. etc. überlassen. Leb’ wohl, du Theurer! [Wegen]
Wiederschreibens bemerke ich Dir Nichts, u. bitte Dich bloß, dafür zu
sorgen, daß wir uns nicht ganz entfremdet werden, u. fortfahren,
uns, wenn auch nur selten, Nachricht von ein ander zu geben! Lebe
wohl!
Stets der Deinige
Ferd. Freiligrath