ehe ich mir sagen konnte, ob es mir am Meer
besser gefiele als im Gebirge, bin ich doch zu
der Uberzeugung gekommen, daß mir das Gebirge viel
sympathischer ist, und es kommt mir jetzt vor, als
wäre der Winter nur eine sehr überflüssige, sehr
langweilige Zeit zwischen dem vergangenen
und dem nächsten Sommer, wo ich hoffentlich
in der Schweiz sein werde. – Ich habe aber auch eine
sehr sorgenvolle und trübe Zeit gehabt, seit Wochen
sind meine Kinder an Scharlachfieber krank,
und mein Töchterchen ist kaum aus der Gefahr,
da werden Wärterin und Magd auch krank,
und ich bin Tag und Nacht angestrengt, da
kommt Einem dann eine gute glückliche
Zeit, doppelt schön vor und eine bessere Zu-
kunft doppelt wünschenswerth. Gott sei Dank
hat mit einem tüchtigen Schneegestöber, einem
Sturm, der die letzten Blätter erbarmungslos
von den Bäumen riß und mit einer Kälte
von 4° der Herbst aufgehört, und der Winter
sein Reich angetreten. So wie Sterben
schlimmer ist als Tod, so ist auch der unbarm-
herzige Herbst schlimmer als der starre Winter,
und ich begrüße letzteren mit ganz besonders
gutem Vorurtheil, weil er so schnell so
energisch, so fertig in die Welt tritt.