aufs Nöthigste beschränkende zurückschreibst. Und hierbei
will ich nicht vergessen, dir recht herzlich für die promp-
te Besorgung meiner Schneidercommission zu danken,
u. mich zu entschuldigen, daß ich die deinige im Betreff
des Curtz oder Kurtz noch nicht erledigt habe. Die
„unclaimed Dividend Books“ sind nämlich allerdings
herausgekommien, aber jede (verklebte) Nummer
von Einem Buchstaben kostet 2 Schillinge (20 Silbergro-
schen), u. da ich, von wegen der Ungewißheit des
C oder K, gleich zwei Nummern hätte kaufen müssen
(u. noch dazu ohne Sicherheit, ob ich den Kurtz fin-
den werde), so hielt ich es üir besser, dir dies erst
zu sagen u, eventualiter deine Genehmigung einzuho-
len. Könntest du mir den Namen des Curtz ganz
genau (auch mit Vornamen) aufgeben, dazu auch
die Zeit nennen, seit welcher die betreffende Divi-
dende nicht erhoben worden ist, so würde mich das
befähigen, unmittelbar die Bücher der Bank nachschlagen
zu lassen, wodurch die Anschaffung der beiden Piecen
wegfiele. Ich bitte dich angelegentlich, mir bald zu schrei-
ben, wie du es wünschest. Vergib mir nur, daß ich dir
nicht eher Bericht gab. Ich bin dir gern gefällig, wo
u. wie ich kann, aber du mußt manchmal Nachsicht mit
einem Gebundenen, mit einem ans Pult Festgeschmiede-
ten haben. Halt mich vor allen Dingen nicht für unfreundlich,
u. gib mir bald Gelegenheit, dir das Gegentheil zu beweisen.
Ich lese hier Augsburger, Kölner u. Weserzeitung, bleibe
also ziemlich au fait. Für manches gute Wort von dir, das
ich hin u. wieder über mich gefunden, meinen Dank – inson-
derheit für die Anzeige der Engl. Gedichte in der Allgemeinen.
Gelegentlich stellst du dies oder das auf (nicht über mich, sondern
sonst), worüber ich mit dir disputiren würde, wenn wir bei
einer Flasche Wein zusamensäßen u. ein scharfes Wort durch
einen Blick oder einen Handdruck mildern könnten, sobald
es gefallen ist. Wir haben schöne Stunden weiland mit ein-
ander verlebt, lieber Levin, u. wollen uns jetzt in unsern
[am linken Rand quer]
Briefen das Leben nicht sauer machen.
Gott mir dir u. deinen Lieben, alter Freund! Wir grüßen dich
u. deine Frau recht herzlich. Auch Dumont, Kinkel, Simrath
u. anderen Freunden wünsche ich freundlich empfohlen zu
sein. Was ist denn das für eine mysteriöse Geschichte mit unserm
alten Krah? Ich kann mir nicht denken, daß er fähig gewesen
wäre, eine Niederträchtigkeit zu begehen. Sitzt er noch – ist
schon etwas entschieden? Und was macht seine arme Schwester?
Immer dein alter FFth
Schlicks pictori u. dem
Fallerslebener Hoffmann schreib’ ich
sehr bald, Richte das aus, wenn
du Gelegenheit hast.