Also mein inneres Leben, meine Poeterei! –
Der Teufel mag wissen, woher es kommt, daß
ich von den Allotrien nicht lassen kann, um so
mehr, als ich Dich – die Hand auf’s Herz! –
versichern kann, daß Nichts, was ich bisher
gemacht, mir selbst genügt, wenn ich mich
freilich auf der andern Seite auch wieder wun-
dern muß, wie ich nur je dazu gelan-
gen konnte, mich ohne Führer durch einen solchen Wust
von Ungeschmack, wie ich ihn wirklich hinter
mir habe, zum Theil aber auch noch mitten
darin bin, wenigstens zu meinem jetzigen
Standpuncte durchzuarbeiten. – Eh bien! ich
bin, wo ich bin, u. will’s Gott, so werde
ich auch noch weiter kommen! Meine Sachen im
MusenAlmanach haben mehr Wesen gemacht, als ich
je vermuthet hätte. Sie haben mir Männer
zu Freunden gemacht, auf deren nähere Bekannt-
schaft ich wahrhaftig pochen könnte, wenn ich nicht
so demüthig wäre. Mit Schwab u. Uhland (welchem
letztern ich für seine beabsichtigte Sammlung der
Deutschen Volkslieder allerlei hier suche) correspondire
ich, u. habe besonders Schwab, der mir mit
einer wahrhaft wohlthuenden Herzlichkeit
entgegenkam, viel zu danken. Er hat mich
auf Klippen aufmerksam gemacht, an denen
ohne seinen Rath, das Schiff meiner Poesie sicher
gestrandet wäre, u. daß er mich auch sonst
zu fördern sucht, möge Dir u. A. der Umstand
beweisen, daß, wenn ich eine Auswahl meiner
Gedichte veranstalten will, mir Cotta’s Verlag
offen steht –
[quer am linken Rand:]
Warum ich meist Orientalia besinge? – Ich weiß es wahrhaftig
nicht! – „Spiritus flat ubi vult“ hat Hugo dem 4ten Buche der Oden
als Motto vorgesetzt