Recht freut es mich, daß Ihre gute Frau sich meiner so freundliche erinnert, den
schönsten Gruß erwiedernd bleibe ich Ihnen auch nahe wenn ich auch nicht nach Montreux,
von wegen Ueberfluß an Jahrn und Mangels an Zeit u Geld, kommen kann. La Spetia
da hätten Sie hin sollen; Rom ist schlecht im Winter.
schönsten Gruß erwiedernd bleibe ich Ihnen auch nahe wenn ich auch nicht nach Montreux,
von wegen Ueberfluß an Jahrn und Mangels an Zeit u Geld, kommen kann. La Spetia
da hätten Sie hin sollen; Rom ist schlecht im Winter.
10tn November Martin Luther Tag
Immer sitze ich noch hier oben, wir hatten sehr schöne Tage, erst heute ward
es winterlich, wir waren den ganzen Tag in einer kalten Wolke, meine Leute
wahre Bären arbeiteten aber fort. Das Wächterhaus ist nun vergrößert gebaut
es sind nun neben 2 Gesellschfatszimmer 11 Schlafzimmer, 3 davon können auch als
Wohnräume gelten. Serenissimus war am Sonnabend am Abend jagend
über den Berg gekommen, hat auch einen Teutberg Haasen geschossen und mir geschickt,
die erste Gunst!!! „Hermanns Geisterstimme“ kenne ich – ich freute
mich darüber. Wer hats gemacht? frage ich auch. Ihr 19 pfündiger Junge wird
noch manches durchbeissen, haben Sie keine Sorge desßhalb „gut Ding will Weile“
es winterlich, wir waren den ganzen Tag in einer kalten Wolke, meine Leute
wahre Bären arbeiteten aber fort. Das Wächterhaus ist nun vergrößert gebaut
es sind nun neben 2 Gesellschfatszimmer 11 Schlafzimmer, 3 davon können auch als
Wohnräume gelten. Serenissimus war am Sonnabend am Abend jagend
über den Berg gekommen, hat auch einen Teutberg Haasen geschossen und mir geschickt,
die erste Gunst!!! „Hermanns Geisterstimme“ kenne ich – ich freute
mich darüber. Wer hats gemacht? frage ich auch. Ihr 19 pfündiger Junge wird
noch manches durchbeissen, haben Sie keine Sorge desßhalb „gut Ding will Weile“
Meine Frau hat Sie mit ihrer Versschmiederei angesteckt, lachen mußt ich darüber,
es fiel mir dabei ein, wie wir jungen Leute oft viele an einem solchen Gedicht gearbeitet
In Italien ist’s ein Hauptvergnügen der Leute, viele zusammen an einem solchen Werke
zu arbeiten und, im Zuge, können sie dann nicht genug bekommen. Im Daheim N. 5 1875
hat ein H. W. Döring ein Gespräch, das er mit mir gehabt, drucken lassen – werde
bald mit keinem Fremden mehr reden. Rom! römisches Klima! – das schlech=
teste in Italien, der Winter meist wie ein nasser Frühling in Deutschland, die Sommer
nur Malaria; im Golf von Genova, von Nizza bis Luca, da ist wundervoller
Winter und herrlicher Sommer, La Spazia wohl mit der beste Aufenthalt, dahin, dahin!
dahin sollten Sie ziehn, ins liebliche Oertchen Lerici. Ich kenne Italien bis Pesto
mein Sehnen haftet aber nur an diesen schönen Ufern; überall sonst ist auch viel
Unangenehmes, dort für mich nichts, dort ist‘s Sommer und Winter schön, keine pralle
Contraste. – Habe ich Ihnen schon geschrieben, daß meine Vaterstadt Ansbach
mich zu ihren Ehrenbürger gemacht und mir ein wunderschönes Diblom geschickt hat?, ein
Kunstwerk in seiner Art; in schönen Arabesken sind Bilder, oben in Mitte mein Wappen
unter Stadt Ansbach mit gemalten Wappen und einem Wappensiegel, in silberner Büchse;
auf den Seiten, das Haus in dem ich als Kind, das in dem ich als Jüngling lebte, der Garten
Die Klekse verschultet meine Frau
es fiel mir dabei ein, wie wir jungen Leute oft viele an einem solchen Gedicht gearbeitet
In Italien ist’s ein Hauptvergnügen der Leute, viele zusammen an einem solchen Werke
zu arbeiten und, im Zuge, können sie dann nicht genug bekommen. Im Daheim N. 5 1875
hat ein H. W. Döring ein Gespräch, das er mit mir gehabt, drucken lassen – werde
bald mit keinem Fremden mehr reden. Rom! römisches Klima! – das schlech=
teste in Italien, der Winter meist wie ein nasser Frühling in Deutschland, die Sommer
nur Malaria; im Golf von Genova, von Nizza bis Luca, da ist wundervoller
Winter und herrlicher Sommer, La Spazia wohl mit der beste Aufenthalt, dahin, dahin!
dahin sollten Sie ziehn, ins liebliche Oertchen Lerici. Ich kenne Italien bis Pesto
mein Sehnen haftet aber nur an diesen schönen Ufern; überall sonst ist auch viel
Unangenehmes, dort für mich nichts, dort ist‘s Sommer und Winter schön, keine pralle
Contraste. – Habe ich Ihnen schon geschrieben, daß meine Vaterstadt Ansbach
mich zu ihren Ehrenbürger gemacht und mir ein wunderschönes Diblom geschickt hat?, ein
Kunstwerk in seiner Art; in schönen Arabesken sind Bilder, oben in Mitte mein Wappen
unter Stadt Ansbach mit gemalten Wappen und einem Wappensiegel, in silberner Büchse;
auf den Seiten, das Haus in dem ich als Kind, das in dem ich als Jüngling lebte, der Garten
Die Klekse verschultet meine Frau