die Bezeichnung seiner Thaten als Namen gegeben.
Das Bemühen die keltische Sprache kennen zu lernen und aus ihr das Entwickeln u Fortbilden
unserer jetzigen Sprache zu erkennen ist noch viel zu wenig betrieben worden. und ist vorauszu
sehen, daß durch die Sprachforschung unsre Urgeschichte mehr aufgeklärt werden wird, als wie
durch alle Erschöpfungen der römischen u hxxxchischen [?] Geschichtsschreibereien.
18 3/2 75 Eben erhalte ich Nachricht aus Detmold, daß der Kaiser zugesagt zur Einweihung,
wie sie die Uebergabe des Denkmals nennen, zu kom[m]en. – wenn ich mich doch frei machen
könnte von dieser Hopfegeschichte! mir ist sie zu ernst, meine Gedanken darüber stim[m]en nicht
zu solch gemachten Feier.
Mit meiner Schreiberei bin ich bald am Ende meiner Jugendzeit und freue mich
auf die Aufzeichnung meines weiteren Lebens; an meinen ersten Jahren greift zu viel in
einander beim Aufwachsen, und Beeinflussen der Zeitereignisse darauf. Die Aufzählung
der Geschichtchen habe ich schon mir möglichst geordnet; Sie werden aber noch schwere Arbeit
damit haben.
Hier bleibe ich nur noch ein paar Wochen und werde Anfang März in Detmold
wieder sein, So Gott will! Mein Halbbruder, Stiefbruder, Freiherr v. Gaisberg wird
wohl zwischen den 19n u 27n d. M von seiner Besitzung Steidegg ½ St von Donauwörth zu
einer Landwirthberathung nach Berlin kom[m]en, er muß dan[n] hier dicht vorbei, sein Kom[m]en wird
meine Abreise von hier feststellen. Hoffentlich bringt er seine liebe Frau mit
Meine Frau meint eben Erman[n] Hude kön[n]te auch wieder schreiben; sie läßt Sie und
Ihre liebe Frau, die sie bald kennen zu lernen hofft, bestens grüßen.
Ich schreibe so klein auf ganze Schreibpapierbogen, muß mich da ich sehr schnell schreibe in
acht nehmen nicht ins Kritzeln zu kom[m]en; wollen Sie es anders, dan[n] schreibe ich wieder größer; neben
an lasse ich leeren Raum zu Ergänzungen u Anmerkungen. Wie viel Druck bringt ein eng geschrie=
bener Schreibbogen? Ich hoffe hier noch viel zusam[m]en zu schmieren u werde auf dem Berge, da ich
lange allein oben leben werde doch auch viele Zeit zum Schreiben finden – wen[n] meine Faust durch
Ham[m]erführung nicht zu schwer wird – nun – dan[n] schreibe ich mit Schmiedefaust.
Nun Gott befohlen! möchte Sie u Ihre liebe kleine Frau dieser Brief im besten Wohlsein
treffen. – Ist er es, der anliegende Er? – Bitte lassen Sie mir doch von Hamburg
das Bild Ihres Söhnchens nach Hannover schicken.
Ihr treuer Freund
Bandel
[unten, auf dem Kopf stehend:]
Die Arnd hat eine Uebersetzung von C. Tacitus [lat. Schrift] Worte über Arminius [lat. Schrift], von einem Detmolder
Professor schülerhaft befunden u verbessert, fürs Denkmal