die ihn dann auch glücklich in seinem Schilfversteck finden.
Bei einer zärtlichen Liebesscene zwischen Hermann und Thusnelda
konnte ich mich kaum des Pfeiffens enthalten.

Das mir zugeschickte Buch durchlas ich. Ist der Schreiber ein
Schauspieler? er hat nur für die Bühne geschrieben und
renomirt dabei mit seiner Kenntniß nordischer Mithologie.
Er manscht eine Frau des Varus ins Stück um durch sie ein wei=
bisches Schicksal mitspielen zu lassen. Ich habe mit Interesse im
Anfang gelesen und am Schlusse das Buch in den Winkel geworffen
aus Verdruß über den großen Wirwar.

Meinen Enkel, dem Sohne meines seel. Heinrichs, der viel
Gutes schon geschrieben, will ich das Skelet eines Schauspieles
zur Hermannsschlacht geben – ich fürchte nur, daß er zu
viel Zeit zur Ausarbeitung verwende und sein Studium der
Architektur dadurch vernachläßige.

Meine Schreibereien über mein immer ernster werdendes
Leben kann und will ich erst wieder aufnehmen, wenn ich hier fertig
und in ungestörter Ruhe sein werde.

Schreiben Sie mir Ihre Bemerkungen über das bis jetzt geschriebene,
damit ich’s weiter besser machen lerne.

Eine Einlage meiner Frau, die schon lange hier zur Besorgung
mit freundschaftlichen Gruß an Sie d. h. Ihr Sie Sie

Herzlichst grüßt Sie und Ihre liebe Frau Freund
Bandel

Durch viele Ereignisse in meinem Leben, in denen König Ludwig mitspielt
wird über dessen Kunsttreiben mit Klarheit gegeben, ich fürchte nur
daß manches Geschehen nicht gut gedruckt werden dürfte, ich werde genau
berichten, mögen Sie dann streichen was nöthig.

[unleserlich]