machte mich damals so unglücklich, sondern die materielle
Unmöglichkeit, in der ich mich damals befand, in
Deiner Nähe zu bleiben und gegen die Meinung aller
Menschen aufzustehen. Ich wußte, daß ich Dich liebte
und ich glaubte heilig und fest, daß man Dir Unrecht that.
Mit vielem Weh und Ach mußte ich mir aber damals
den Gedanken an Dich aus dem Kopfe schlagen. Die Folge
davon war, daß ich total gleichgültig gegen Alles wurde,
was mir auf meiner großen Reise passieren konnte.
Im gräßlichsten Sturme habe ich ruhig meine Cigarre
geraucht; ich warf die am Fieber Gestorbenen über
Bord oder begrub sie, ohne an den Tod zu denken
und ich bin über die Kordilleren geritten und in das
Herz der größten Wildnisse gedrungen als machte ich
einen Spaziergang. Trostlose Tage habe ich damals
verlebt und das einzige Geschöpf, welches mich außer
meiner Mutter, in jener Zeit zum wärmsten Leben
zurückrief, das war Deine Schwester Lina, welche ich
deswegen auch bis an meinen Tod mit der aufrichtigsten
Freundschaft lieben werde. Lina schrieb mir selten
von Dir, aber das einfache Factum, daß sie mir
überhaupt schrieb, machte mich glücklich, denn ich stand
wenigstens in irgend einer Verbindung mit Dir.
Ist es Leichtsinn gewesen oder der Wunsch Dich
als eine Unerreichbare zu vergessen: ich weiß es
nicht; genug, ich scheue mich nicht, Dir zu gestehen,
daß ich drei Mal versucht habe, eine andere zu
lieben. Das eine Mal war meine Angebetete bereits
verlobt, die beiden anderen Aventüren brach ich
im Momente der Entscheidung ab und dachte
wieder an Dich und nur an Dich. Neulich wäre
mir