holung eines groben Irrthums entgegenzuarbeiten.
Ich bin weder bekehrt, noch bin ich vollends durch Hoff-
mann bekehrt worden. Eine Entwicklung ist keine
Bekehrung; eine Entwicklung geht auch nicht in einer
Nacht vor sich; zumal nicht bei mir. Wer mich näher
kennt, wird wissen, daß ich gegen aeußere Ein-
flüsse mich eher spröde verhalte; daß ich bei Allem,
was ich angreife, langsam u. gründlich u. gewissenhaft
zu Werke gehe. Was ich bin, bin ich durch mich selbst und
durch die Zeit geworden. Ich habe gearbeitet,
gedacht u. immer Kämpfe bestanden, ehe ich
Hoffmann kennen lernte, und nachdem ich ihn
kennen gelernt. Jene Nacht mit ihm ist vielleicht
mit ein Sandkorn in der Wage meines Entschlusses
gewesen, aber auch nichts weiter. Neues hat er
mich damals nicht gelehrt; das „bis ich Alles
wußte“ in meinem vielfach gemißdeuteten Liede
an ihn bezog sich rein auf seine, mir erst bei dieser
Gelegenheit im Detail bekannt gewordenen, persön-
lichen Schicksale. Ich begreife eigentlich nicht, wie
man sich nur wundern mag, daß ich ein Dichter der
Revolution geworden bin; wie man meinen ganzen
Gang, statt von Innen heraus, von Außen
herein construiren mag. Meine erste Phase,
die Wüsten- u. Löwenpoesie, war im Grunde
auch nur revolutionair; es war die allerentschiedenste
Opposition gegen die zahme Dichtung, wie gegen die
zahme Societät. Nachdem ich mich einmal um die