Thorwaldsen kam nach München wohl 1832? /: als er zuletzt von Rom nach Koppenhagen
gereist? /: es war um die Zeit als ich die 2te Figur zum Giebelfeld der Glyptothek fertigte, Rietschel
modellirte eben seine ihm zum Giebelfelde zugetheilte Figur und machte sich viel mit Thorwalsen zu thun
gereist? /: es war um die Zeit als ich die 2te Figur zum Giebelfeld der Glyptothek fertigte, Rietschel
modellirte eben seine ihm zum Giebelfelde zugetheilte Figur und machte sich viel mit Thorwalsen zu thun
Ich habe nie einem Meister den Hof gemacht, ich ehrte sie, lernte an ihren Werken und
behielt mich so frei von Anbetung, daß ich auch ihre Fehler erkennen und so auch von
diesen lernen konnte, – ich hatte nie näheren Umgang mit Thorwaldsen und als mir
zugemuthet wurde, am Marmorwerke, die Kronprinz Ludwig von Thorwaldsen gekauft hatte zu arbeiten habe
ich es Th. gerade heraus gesagt, daß ich das nicht möge, dieses aber durchaus kein Zeichen
sei, daß ich ihn nicht als Meister hochschätze. Th. hat mich dem ohngeachtet immer sehr
freundlich behandelt. Das Schülerwesen, das über alles Stellen eines Meisters,
habe ich nie leiden mögen, der Künstlermensch und die Kunstwerke habe ich nie zusam=
mengeschmolzen; mit Menschen lebte ich und an Kunstwerken, deren Schöpfer mir sehr
gleichgültig, lernte ich; ich habe nie einen bestimmten alleinigen Meister gehabt.
Thorwaldsen ward erwartet und die Münchner Künstler bereiteten den Meister zu
Ehren und sich zum Vergnügen, ein Fest vor. Im sogenannten Paradies Garten am Rande
des Englischen Gartens ward ein langer Saal, in dessen Mitte eine Rotunte mit
hoher Kuppeldecke, dazu gewählt und wurden in dieser Decke Anspielungen auf alte
Bilder Meister, Phidias, Ikarus etc, gemalt, ich fertigte einen riesigen Candelaber, der ein großes Becken
trug, in dem eine große Lampen Masse, Licht an die Bilder warf, ohne daß die Flammen
sichtbar waren, was einen eigenthümlich magischen Efeckt machte. Ein stattliches
Gastmal war besorgt, Alt und Jung war gespannt auf eine großartige Festfeier und
erwartete die Ankunft des Altmeisters, der in Begleitung abgeordneter Kunstgenossen
endlich angefahren kam. Da kam Meister Donner, der Landschaftsmaler, auf den genia=
len Gedanken, man solle anstatt des Bieres, in Halbekrügen nur Champagner trinken,
jubelnd ward der kühne Gedanke aufgefaßt und zur Ausführung vorbereitet, da trat
Thorwaldsen feierlich ein, ward eben so beanspragt , Donner sprang auf einen Tisch
und brachte einen schönen Trinkspruch auf unsern Gast aus, auf den hin alle Halbmaaße
Chambachner in die Bier gewohnten Kehlen flossen und ächt bayerschen Durst für Mehr
erzeugten, der die Wein ungewohnten Seelen, die sich sonst im Bier schwemmten, in wenig
Minuten in die freudigste freundschaflichste Begeisterung versetzte, Korke knallten
behielt mich so frei von Anbetung, daß ich auch ihre Fehler erkennen und so auch von
diesen lernen konnte, – ich hatte nie näheren Umgang mit Thorwaldsen und als mir
zugemuthet wurde, am Marmorwerke, die Kronprinz Ludwig von Thorwaldsen gekauft hatte zu arbeiten habe
ich es Th. gerade heraus gesagt, daß ich das nicht möge, dieses aber durchaus kein Zeichen
sei, daß ich ihn nicht als Meister hochschätze. Th. hat mich dem ohngeachtet immer sehr
freundlich behandelt. Das Schülerwesen, das über alles Stellen eines Meisters,
habe ich nie leiden mögen, der Künstlermensch und die Kunstwerke habe ich nie zusam=
mengeschmolzen; mit Menschen lebte ich und an Kunstwerken, deren Schöpfer mir sehr
gleichgültig, lernte ich; ich habe nie einen bestimmten alleinigen Meister gehabt.
Thorwaldsen ward erwartet und die Münchner Künstler bereiteten den Meister zu
Ehren und sich zum Vergnügen, ein Fest vor. Im sogenannten Paradies Garten am Rande
des Englischen Gartens ward ein langer Saal, in dessen Mitte eine Rotunte mit
hoher Kuppeldecke, dazu gewählt und wurden in dieser Decke Anspielungen auf alte
Bilder Meister, Phidias, Ikarus etc, gemalt, ich fertigte einen riesigen Candelaber, der ein großes Becken
trug, in dem eine große Lampen Masse, Licht an die Bilder warf, ohne daß die Flammen
sichtbar waren, was einen eigenthümlich magischen Efeckt machte. Ein stattliches
Gastmal war besorgt, Alt und Jung war gespannt auf eine großartige Festfeier und
erwartete die Ankunft des Altmeisters, der in Begleitung abgeordneter Kunstgenossen
endlich angefahren kam. Da kam Meister Donner, der Landschaftsmaler, auf den genia=
len Gedanken, man solle anstatt des Bieres, in Halbekrügen nur Champagner trinken,
jubelnd ward der kühne Gedanke aufgefaßt und zur Ausführung vorbereitet, da trat
Thorwaldsen feierlich ein, ward eben so beanspragt , Donner sprang auf einen Tisch
und brachte einen schönen Trinkspruch auf unsern Gast aus, auf den hin alle Halbmaaße
Chambachner in die Bier gewohnten Kehlen flossen und ächt bayerschen Durst für Mehr
erzeugten, der die Wein ungewohnten Seelen, die sich sonst im Bier schwemmten, in wenig
Minuten in die freudigste freundschaflichste Begeisterung versetzte, Korke knallten