er mir zuträglicher sein, als der, welcher mich vor
zwei Jahren nach Barmen brachte, dem Sauneste, in
dem ich mehr Besoffenheiten erlebt habe, als Ge-
dichte, u. jetzt obendrein verketzert werde,
nachdem ich Dummer nur gut gewesen bin,
mich jedem freundlich u. als eine fidele
Seele zu zeigen, der mir zudringlich entgegen-
trat. – Ich bin jetzt klug geworden. – wo
ich jetzt freikomme, da schließ’ ich meinen Kreis
mit einem halben Dutzend guter Kerle; Wein
gehört zu den verbotenen Artikeln, u. arbeiten
werd’ ich mit Händen und Füßen.

Wenn ich in Frankfurt sein sollte, so sehen
wir uns jedenfalls im Sommer oder Herbst. – Gehst Du
vielleicht im Mai zur Enthüllung des Schillerdenkmals
nach Stuttgart? – Es wäre wohl der Mühe werth. – Die
ganze Schwäbische Lyrik wird auf Einen Haufen,
rattenkönighaft, auf dem Markt zu Stuttgart
stehen, u. es sind doch herrliche Männer darunter! –
ast du Mörike, den neu erstandenen, schon
gelesen? – der ist doch auch ein ganzer Kerl! –

Grüß die Stöbers und entschuldige mein Schweigen ‒ die Erwinia soll
gewiß Etwas von mir haben, so bald
ich erst mehr zu Ruhr sein werde – In Nodnagel’s
neuer Sagensammlung stehen sie drinnen, auch du,
u. auch mein Freund, der Bonner Studio Mül-
ler (C. W. oder C. O. – ist einerlei!) – Matzerath
zu Cöln ist ein prächtiger Mensch – Von beiden nächstens
mehr! – Nimm für heute mit diesem Wenigen vor-
lieb – ich mußt Dir ja gleich schreiben, u. da kommts ja
aufs Viel nicht an ! – –Immer von Herzen
dein altes

Wüstenroß

B. 5Marz 39.

[am linken Rand quer]
Ich schick dir in 14 Tagen mein Gypsbild en profil – die Leute sagen, es sei
ähnlich –