Offenherzig gesagt, ich weiß Ihnen und mir nicht
zu rathen. Ich lebe in den Tag hinein, ich betreibe
mein Geschäft aus Gewohnheit und wenn es Abends
kühler wird, reite ich die See entlang oder galoppiere
in die Insel hinein, bis ich todmüde bin und dann
lege ich mich früh zu Bett, wie die Hühner, um
weiter nichts mit den Menschen zu thun zu haben.
Das ist eigentlich eine dumme Existenz. Morgen oder
übermorgen denke ich auch wieder auf die See zu gehen
und nach LaGuagna zu fahren, von wo ich übrigens
traurige Nachrichten erhalten habe, denn Margaritha
Avendauo, jenes bildschöne Mädchen, von dem ich
Ihnen erzählt habe, ist vor einem Monat, gerade
als ich Sie in Marseille besuchte, an der Cholera
gestorben. Diese arme Margaritha war die einzige
Spanierin, die ich hätte lieben können, denn es
ist ein merkwürdiges Faktum, daß sie eine Vorliebe
für mich hatte. Die schönen spanischen Augen, wie Sie
meinen, werden mich also nicht trösten. Ich bin in
der That jetzt da angelangt, wo Sie schon vor 3 Jahren
waren, denn die Gesellschaft meines Pferdes ist mir,
seit ich hier bin, die erwünschteste gewesen.
Ob ich nun wirklich dazu verdammt bin, in Zukunft
nur mit Pferden, Kaufleuten oder ähnlichen Bestien
umzugehen, das ist was ich mich in diesem Augenblick
frage und was ich nicht zu beantworten weiß.
Aber ich spreche nur von mir, nicht von Ihnen!
Sie müssen mir aber nicht übel nehmen, daß ich Sie
so langweile, ja, es thut mir nachträglich sehr leid, daß
ich nicht lustiger in Ihrer Gesellschaft gewesen bin.
Ich lache und weine, wenn ich indem ich dies schreibe,
denn ich denke an die traurige Rolle die ich in
Paris in Ihrer Nähe spielte – Wie heißt doch das