So weit der erste Theil meiner Epistel; im jetzt
beginnenden zweiten werde ich Dich von mei-
nen literarischen und poetischen Bestrebun-
gen unterhalten. Wie? höre ich Dich rufen,
ein Kübiosaktes, und Literatur? Ein
in Oel-Thran-Härings-Stockfisch-Caffee-p.p.
Duft versauerter Ladenjunge, und Poesie?
Ei nun , Freund ! war nicht Bretzner, der
außer vielen andern Operntexten auch den
zu Belmonte und Constanze dichtete, ein Kauf-
mann? Ist nicht W. Gerhard , dessen
Gedichte (vorzüglich seine Wila oder Uebersetzung
Serbischer Volkslieder) in den besten kritischen
Instituten verdiente Anerkennung finden,
ein Kaufmann? War nicht Nicolai,
der berühmte Nicolai, ein (freilich
Buch-) Händler? – Also, ich dichte! und
nun höre , was?
Daß es für einen
... temeraire auteur,
(Qui) pense de l’art des vers atteindre la hauteur
(Boileau , Art Poetique)
natürlich sehr bildend ist, wenn er, ehe er
selbst genügsame Selbständigkeit besitzt,
die Erzeugnisse der Dichtkunst fremder Zun-
gen treu, und doch den Ansprüchen des Schön-
heitsgefühls genügend, metrisch übersetzt, wirst
Du mir zugestehen. Dieß thue ich denn pro primo