daraus machen, Euch des, allerdings für die Holländer etwas einge-
nommenen, Engländers John Bowring „Sketch of the language
and literature of Holland“ zu schicken, ein Büchlein, welches auf
wenig Seiten das Wichtigste des Gegenstandes, den es sich zum
Vorwurf gemacht hat, mittheilt. Ihr werdet aber wohl wenig
Lust zu einem solchen Studium haben, da man in Deutschland ge-
wohnt ist, die armen freilich etwas massiven und tölpelhaften
Dutchmen mit wegwerfender Verachtung zu behandeln, welche
Verachtung sich wohl nie witziger ausgesprochen hat, als
in Lichtenbergs Worten: „Der Esel ist ein Pferd, ins Hol-
ländische übersetzt.“
Wie ganz anders als die Stuben- und Sumpfpoesie
der Batavier schreitet dagegen die Muse des benach-
barten Albion einher! Zwischen Shakespeare und Byron,
diesen A und O Englischer Poesie, welch’ ein
reiches glänzendes Dichteralphabet (dieß ist übrigens ein
schiefes Gleichniß!) – Wie hat namentlich die neuere
Zeit Männer hervorgebracht, die nicht nur mit den
Heroen früherer Dichterpreioden Englands auf gleicher,
sondern einige selbst auf höherer Stufe stehen, als sie!
Der ruhige, fromme Cowper, der bilderreiche Moore,
der Ettrickschäfer Hoggs, der sanfte Wilson, der
phantasiereiche Coleridge, der correcte Campbell (der
freilich ohnlängst im Kunstblatte zum Morgenblatte bei
Gelegenheit der Beurtheilung eines in Wien nach
seinem Gedichte The last man angefertigten Gemäldes
hart mitgenommen wurde), und, um der allerdings
noch weit größeren Ausdehnung fähigen Liste schnell
ein Ende zu machen, unter den Novellisten neben dem uns
schon als Quartaner begeisternden W. Scott der geistreiche Bul-
wer, der Verfasser des Pelham, Devereux, Eugen Aram