von Medicinern beaufsichtigte Pflege anschießt, u. sich nach u. nach
entwickelt. – Der Aufsatz ist übrigens H. H. unterzeichnet, und da
Heine sich in Paris jetzt aufhält, und daselbst in zweier Völker Zungen
redet u. schreibt, so vermuthe ich, daß er der Verfasser jenes
Stückes ist, worin ich mich um so weniger zu irren glaube, da mir
aus dem Gedicht, worin er Hamburg verläßt, seine Aversion
gegen lange Nasen bekannt ist:
„Lange Nasen, noch langweilig
Werden sie, wie sonst, geschneuzet,
Und das duckt sich noch scheinheilig,
Oder bläht sich stolz gespreizet.“
Gott sei Dank, daß ich eine stumpfe habe! –
Neuigkeiten hast Du mir in Deinem letzten Briefe eben
nicht mitgetheilt, und wenn ich nicht aus andern, jedoch
zum Theil nicht authentischen, Quellen Menaches von dem Thun
und Treiben Eurer Residenz erfahren hätte, so würde ich
gar nicht mehr au courant mit dem bei Euch Vorfallenden
sein. Die Nachricht von der Ernstschen & Begemannschen Jubiläen
wurde mir durch öffentliche Blätter, & zwar die letztern lange
post festum, als ich nämlich im August d. J. in XXX zuerst den
Westfälischen Anzeiger wieder in die Hände bekam. Der XXX
XXX scheint ein Satyriker zu sein, da er den Umstand, daß das
Epitheton „lieb“ im Munde der lieben Jugend von dem Namen
des lieben Herrn Jubilars unzertrennlich sei, besonders hervorhebt.
Die Verheirathung Grabbe’s erfuhr ich durch eine einem Soester Verwandten eingeschickte Karte. Du schreibst mir wohl Näheres über dieses Kapitel. Ich bitte Dich darum.
Als ich in Soest war, verbreitete sich dort grade das Gerücht
von einem schrecklichen Ereignisse, welches die fürstliche Familie
betroffen haben sollte, u. dessen, ohne Zweifel übertriebene,
Details in der That grausig anzuhören waren. Ich habe der
Bestätigung dieses Gerüchtes nachher vergeblich in den Zeitungen
nachgespürt, was aber natürlicher Weise, auch wenn die Sache wirklich