In Wirklichkeit ist ers aber nicht, es ist nur ein denkbarer, der sich
seines Gelingens freut. Nun die Geschicht.
Bis zum Heimgang meines lieben guten Vaters, 1818, kam ich
nie in der Lage Geldsorgen zu haben, alles was ich brauchte ward mir genug,
und war es wider meine Natur, Wünsche für Ueberflüssiges zu haben
Von der Zeit an machte ich keinen Anspruch an die Pension meiner lieben Mutter
und überließ einen Theil der Gelder, die uns 2 Brüder durch Pension etc
zukam, für meinen 2 Jahre älteren Bruder, der in Erlang studirte und half
mir mit 22 Gulden pr Monat anfangs, da das Material für meine
eifrichst betriebenen Studienarbeiten viel kostete, schwer durch, es kam
vor, daß ich Tage lang zum Lebenserhalt, nur ein paar Kreutzer hatte.
In dieser Zeit gab ich eine schon geldeindrägliche Stellung im Bauwesen
auf, weil ich in ihr meine Künstlerfreiheit gefährtet sah. Bald erwarb ich
mir durch Bildnißzeichnen und malen oft reichliche Summen und im 21tn Jahre
erwarb ich mir mit den Arbeiten am so ge schönen Brunnen in Nürnberg, 2
Sommer hindurch, monatlich 100 Gulden. Nachher gewann ich reichlich Geld
durch figürliche Arbeiten in Gyps, Sandstein und Marmor und konnte im Jahr 1825
mit einem bescheidenen Sümmchen und mit Bestellungen in Marmor nach
Rom reisen. In 2 Jahren verwandelte sich dort mein kleines Vermögen in
Marmorarbeiten und kam ich frei von Geld nach Bayern zurück. Im Jahre
1828 erhielt ich den ersten großen Auftrag, eine Statue in Marmor ins Giebelfeld
der Clyptothek für 6000 Gulden, in weniger der Jahresfrist hatte ich mir,
durch meine rüstige Arbeitskraft, nach Abzug der nöthigen Ausgaben für
diese Arbeit 4500 Gulden erworben, im Laufe der nächsten paar
Jahre arbeitete ich eine 2te Statue ebenfalls für das Giebelfeld für die
Summe von 6600 Gulden bei welcher Arbeit, da ich sie allein frei ohne
Punktensetzen in Marmor ausgeführt um 600 Gl Arbeitsauslagen
für den Marmor hatte.