dieser großen Skizze ein besseres Denkmal erhalten als das jetzt stehende, das vor vielen gerade
Falden sich verwirrt. Rousau’s Sitzbild in Erz brachte mich zu hellem Lachen, Rouseau mit
nackten Armen und Füssen in eine dicke Decke gewickelt ist doch geradezu Unsinn. Von Leeb
will ich doch ein Stückchen Lebensgeschichte geben. In Rom lernte er eine schöne Trasteverinerin
kennen – sie besuchte ihn eines Tages und war es Gesetz damals in Rom, daß, wenn eine Jungfrau
mit einem Manne allein im verschlossenen Zimmer, von 3 Zeugen, einem Verwandten, einem
Geistlichen und einer Polizeiperson, betroffen wurde, beide sich ehelichen mußten; sie wurden
deßhalb ins Castell del Angelo gebracht und nur als Ehepaar wieder entlassen :/ so ward
manch deutscher Gimpel gefangen. Anders war es aber mit Leeb – er hatte sich mit seiner
Liebe zur Ehelichung versprochen und sie mag deßhalb wohl / italienisch / nichts darin gefunden
haben ihm Modell zu sein; Mama war so dumm und hat das gesetzliche Mittel angewandt
und das Pärchen ward ins Castel geschleppt; wir erfuhren es schnell und machten unserm Gesandten
Anzeige. Leeb hatte nichts gegen sofortige Trauung; nun erfuhren die Geistlichen aber auch
das L Protestant sei und wollten ihn nun vorher zwingen katholisch zu werden, das verweigerte
er aber entschieden und hatten wir Noth ihn zu befreien, was endlich dadurch geschah daß L.
versprechen sollte und versprach nur mit seiner Frau in einer überwiegend katholischen Stadt
zu leben. Er übersiedelte mit seiner schönen braven Frau später nach München, wo ich ihn
wieder traf. Nun wieder zur Reise. Von Genf fuhren wir Tags nach unserer Ankunft um
3 Nachmittag ab und kamen gen Abend nach Chamberi, die ganze Reise bot Bild auf Bild
die am See Burges entlang wunderschon waren. Chamberi schon halb italienisch
liegt in einem schönen engen Thale und hat 2 stattliche Monumente, eines ein Bischoff? und
das andre das eines Kriegers der in Indien viel Geld erworben und der Stadt geschenkt hatte. Vier
Elephanten tragen eine Säule auf der das Standbild des Gebers, um der Säule stehen Indianer
Waffen und die Elephanten speien Wasser aus ihren Rüsseln, das originelle colossale Denkmal
ist aus Mamor Erz und Eisen und macht eine gute originelle Wirkung. Hier hörte schon
das verwünschte Kellner Hotelleben in Etwas auf, der H. Wirth bediente uns rech gut in
Hemdärmeln. Von Chamberi giengs um 10 Uhr dem Mont Ceni entgegen. Dieser
Alpübergang ist wohl seiner Bildesabwechslung mit der schönste, immer höher kommt man
endlich ins wahre Alpenleben ehe man in das lange Bergroehrenloch einfährt. Eine halbe Stunde
währt die finstere Fahrt, die wir uns mit Essen verkürzten, uns berührte nichts Besonderes
unsere englische, weibliche Begleitgesellschaft, wickelte sich die Köpfe ein und werden sie nun wohl sagen
im Tunnel werde es sehr warm und eckelich. Von Zeit zu Zeit erhellte sich der Raum :/ der Wagen
war gut erleuchtet /: und freute ich mich der guten Bauart des Tunnels [gezeichnete Sonne] Endlich
strahlte der Tag wieder ins Loch und wir treten hinaus ins Land
Italien, und rollte unser Zug bald in Ebenen kommend Torino zu.
Falden sich verwirrt. Rousau’s Sitzbild in Erz brachte mich zu hellem Lachen, Rouseau mit
nackten Armen und Füssen in eine dicke Decke gewickelt ist doch geradezu Unsinn. Von Leeb
will ich doch ein Stückchen Lebensgeschichte geben. In Rom lernte er eine schöne Trasteverinerin
kennen – sie besuchte ihn eines Tages und war es Gesetz damals in Rom, daß, wenn eine Jungfrau
mit einem Manne allein im verschlossenen Zimmer, von 3 Zeugen, einem Verwandten, einem
Geistlichen und einer Polizeiperson, betroffen wurde, beide sich ehelichen mußten; sie wurden
deßhalb ins Castell del Angelo gebracht und nur als Ehepaar wieder entlassen :/ so ward
manch deutscher Gimpel gefangen. Anders war es aber mit Leeb – er hatte sich mit seiner
Liebe zur Ehelichung versprochen und sie mag deßhalb wohl / italienisch / nichts darin gefunden
haben ihm Modell zu sein; Mama war so dumm und hat das gesetzliche Mittel angewandt
und das Pärchen ward ins Castel geschleppt; wir erfuhren es schnell und machten unserm Gesandten
Anzeige. Leeb hatte nichts gegen sofortige Trauung; nun erfuhren die Geistlichen aber auch
das L Protestant sei und wollten ihn nun vorher zwingen katholisch zu werden, das verweigerte
er aber entschieden und hatten wir Noth ihn zu befreien, was endlich dadurch geschah daß L.
versprechen sollte und versprach nur mit seiner Frau in einer überwiegend katholischen Stadt
zu leben. Er übersiedelte mit seiner schönen braven Frau später nach München, wo ich ihn
wieder traf. Nun wieder zur Reise. Von Genf fuhren wir Tags nach unserer Ankunft um
3 Nachmittag ab und kamen gen Abend nach Chamberi, die ganze Reise bot Bild auf Bild
die am See Burges entlang wunderschon waren. Chamberi schon halb italienisch
liegt in einem schönen engen Thale und hat 2 stattliche Monumente, eines ein Bischoff? und
das andre das eines Kriegers der in Indien viel Geld erworben und der Stadt geschenkt hatte. Vier
Elephanten tragen eine Säule auf der das Standbild des Gebers, um der Säule stehen Indianer
Waffen und die Elephanten speien Wasser aus ihren Rüsseln, das originelle colossale Denkmal
ist aus Mamor Erz und Eisen und macht eine gute originelle Wirkung. Hier hörte schon
das verwünschte Kellner Hotelleben in Etwas auf, der H. Wirth bediente uns rech gut in
Hemdärmeln. Von Chamberi giengs um 10 Uhr dem Mont Ceni entgegen. Dieser
Alpübergang ist wohl seiner Bildesabwechslung mit der schönste, immer höher kommt man
endlich ins wahre Alpenleben ehe man in das lange Bergroehrenloch einfährt. Eine halbe Stunde
währt die finstere Fahrt, die wir uns mit Essen verkürzten, uns berührte nichts Besonderes
unsere englische, weibliche Begleitgesellschaft, wickelte sich die Köpfe ein und werden sie nun wohl sagen
im Tunnel werde es sehr warm und eckelich. Von Zeit zu Zeit erhellte sich der Raum :/ der Wagen
war gut erleuchtet /: und freute ich mich der guten Bauart des Tunnels [gezeichnete Sonne] Endlich
strahlte der Tag wieder ins Loch und wir treten hinaus ins Land
Italien, und rollte unser Zug bald in Ebenen kommend Torino zu.