steins: die Schönsten sind. Dann beschäftigte mich das Studium der Kunst in Baiern’s täglich schöner und [Textverlust]
werdenden, Hauptstadt: München, welches der, auf seine Kunstschätze, welche erst Ludwig I [neue] Baier sammelte und ent=
stehen ließ, seines Königs Bauten und sein Bier mit Recht stolze, Baier jezt gewöhnlich nur schlechtweg Neu-Athen nennt.
Hierauf reiste ich gen Augsburg, Ulm, Lindau, das neuerstandene Schöppenstedt, umkreiste und befuhr den Bodensee mit
allen seinen Schönheiten, vorzüglich: St. Catharina, Meinau, das Thal am Fuße der Höhen von Arenaberg, Engenhöhe [?], Salenstein, Sandegg,
Mannenbach, Hardt, Wolfsberg, Kastel [?] und Hohen Rhein mit Belvedere, Reichenau, Friedrichshafen und Montfort, besuchte Aechberg
dem Fürsten zu Hohenzollern-Sigmaringen gehörend, dann das Vorarlberg, mit der unbeschreiblich schönen Fernsicht vom St. Gothard’s
Berge, den alten Pfannenberge, oberhalb Bregenz am Bodensee und begab mich am 8ten December in das herrliche Rheinthal im
Canton St. Gallen, hinauf zu der Höhe von Walzenhausen, über Rheineck, im Canton Appenzell, und wieder hinab über Grimmen=
stein auf Berneck und Altstätten, aber wiederum hinauf zum 3000 Fuß über der Meeresfläche erhabenen, Stoß, wo am 17ten
Julius 1405 Ulrich von Rottach’s Heldenmuth die Macht Oesterreichs überwand, durch Schnee und Eis, nach dem freundlichen Badeorte Gais im refor=
mirten Appenzeller Landestheile. Recht lange ruhte ich aus, es trieb mich am frühen Morgen wieder gen Appenzell (katholisch)
und Weisbad dem höchsten Gipfel der Julischen Alpen, dem Säntis, zu, aber Nebel sich bald in heftigen Sturm und Schnee
verwandelnd, verbarg den Säntis, Hochkasten und Kamor meinen Blicken. Vergebens drang ich bis
zum, zu dieser Zeit unbedeutenden, Wasserfall Sehranditobel / Schwenditobel [?] und noch weiter vor, ich mußte umkehren und nur [Textverlust, mit?]
Mühe gelangte ich auf dem, immer schlüpfriger gewordenen Pfade durch das Guggenloch mit seiner berühmten Trink [Textverlust]
Quelle nach Gais zurück, wo ich wiederum übernachten musste, da es unmöglich war in diesem Wetter den Pass [Textverlust]
[Textverlust] zu gewinnnen. Auch am folgenden Tage war Solches unmöglich, ich musste daher den viel weiteren [Textverlust]
[Textverlust] xxxserfällen des Rothbaches vorbei, über Bühler, Taeuffen und Speicher nach Trogen nehmen, wo ich [Textverlust]
[Textverlust] Oelmüllers zu Kohlstädt: [Textverlust Zeile]
des Denkens Frei eine sehr liebenswürdigen, freundlichen Mann kennen lernte. [Textverlust]
Tage günstig schien, ward furchtbar, von der unvergleichlichen Aussicht vom [Textverlust] zu Vöglisegg, [Textverlust]
durch den Sieg der Appenzell‘er über den Abt von St. Gallen am 15. Mai 1403, konnte ich Nichts geniessen, verfehlte [das ?]
Philosophenthal und gelangte auf einem Umwege nach St. Gallen, dieser, in jeder Hinsicht merkwürdigen und sehr
schön gelegenen, Stadt wo Zwingli in der St. Laurenzkirche zuerst predigte. Des Nachmittags verließ ich
diese Stadt wieder und kehrte über die schöne Sitter-Brücke in’s Appenzell’er Land zurück nach dem
trefflich eingerichteten Heinrichsbach und Herisan, dem zweiten Hauptorte des reformirten Kantons.
Nun kam ich in die, durch Schiller’s Gedicht überall bekannt gewordene, vom Thur und Neckar-
Flusse durchströmte schöne und reiche, glückliche Grafschaft Toggenburg, wo Katholiken und Refor-
mirte friedlich in derselben Kirche Gott verehren und ich, so wie in Appenzell viele Pfarrer
aus Hessen, dem Reussischen, Würtembergischen und Nassau traf. Schön, romantische Natur auch
freundliche, frohe Menschen werden diesen Landstrich jedem Reisenden angenehm machen. Nur ungerne
und zögernd verließ ich ihn die Benediktiner Abtei Flechingen zu besuchen, um mich von dort gen Frauenfeld
Hohen Rhein, Constanz, und dann zum Schaffhausen’er Rheinfalle, und ferner, durch Kaiserstuhl und Zurzach H: [?]
schöne Umgegend, den Rhein entlang und von Waldshut aus in den Schwarzwald zu begeben. Doch dieser
Versuch wäre mir fast schlecht bekommen; kaum erlaubte mir der Sturm am 17ten Dezember bis St. Blasien
werdenden, Hauptstadt: München, welches der, auf seine Kunstschätze, welche erst Ludwig I [neue] Baier sammelte und ent=
stehen ließ, seines Königs Bauten und sein Bier mit Recht stolze, Baier jezt gewöhnlich nur schlechtweg Neu-Athen nennt.
Hierauf reiste ich gen Augsburg, Ulm, Lindau, das neuerstandene Schöppenstedt, umkreiste und befuhr den Bodensee mit
allen seinen Schönheiten, vorzüglich: St. Catharina, Meinau, das Thal am Fuße der Höhen von Arenaberg, Engenhöhe [?], Salenstein, Sandegg,
Mannenbach, Hardt, Wolfsberg, Kastel [?] und Hohen Rhein mit Belvedere, Reichenau, Friedrichshafen und Montfort, besuchte Aechberg
dem Fürsten zu Hohenzollern-Sigmaringen gehörend, dann das Vorarlberg, mit der unbeschreiblich schönen Fernsicht vom St. Gothard’s
Berge, den alten Pfannenberge, oberhalb Bregenz am Bodensee und begab mich am 8ten December in das herrliche Rheinthal im
Canton St. Gallen, hinauf zu der Höhe von Walzenhausen, über Rheineck, im Canton Appenzell, und wieder hinab über Grimmen=
stein auf Berneck und Altstätten, aber wiederum hinauf zum 3000 Fuß über der Meeresfläche erhabenen, Stoß, wo am 17ten
Julius 1405 Ulrich von Rottach’s Heldenmuth die Macht Oesterreichs überwand, durch Schnee und Eis, nach dem freundlichen Badeorte Gais im refor=
mirten Appenzeller Landestheile. Recht lange ruhte ich aus, es trieb mich am frühen Morgen wieder gen Appenzell (katholisch)
und Weisbad dem höchsten Gipfel der Julischen Alpen, dem Säntis, zu, aber Nebel sich bald in heftigen Sturm und Schnee
verwandelnd, verbarg den Säntis, Hochkasten und Kamor meinen Blicken. Vergebens drang ich bis
zum, zu dieser Zeit unbedeutenden, Wasserfall Sehranditobel / Schwenditobel [?] und noch weiter vor, ich mußte umkehren und nur [Textverlust, mit?]
Mühe gelangte ich auf dem, immer schlüpfriger gewordenen Pfade durch das Guggenloch mit seiner berühmten Trink [Textverlust]
Quelle nach Gais zurück, wo ich wiederum übernachten musste, da es unmöglich war in diesem Wetter den Pass [Textverlust]
[Textverlust] zu gewinnnen. Auch am folgenden Tage war Solches unmöglich, ich musste daher den viel weiteren [Textverlust]
[Textverlust] xxxserfällen des Rothbaches vorbei, über Bühler, Taeuffen und Speicher nach Trogen nehmen, wo ich [Textverlust]
[Textverlust] Oelmüllers zu Kohlstädt: [Textverlust Zeile]
des Denkens Frei eine sehr liebenswürdigen, freundlichen Mann kennen lernte. [Textverlust]
Tage günstig schien, ward furchtbar, von der unvergleichlichen Aussicht vom [Textverlust] zu Vöglisegg, [Textverlust]
durch den Sieg der Appenzell‘er über den Abt von St. Gallen am 15. Mai 1403, konnte ich Nichts geniessen, verfehlte [das ?]
Philosophenthal und gelangte auf einem Umwege nach St. Gallen, dieser, in jeder Hinsicht merkwürdigen und sehr
schön gelegenen, Stadt wo Zwingli in der St. Laurenzkirche zuerst predigte. Des Nachmittags verließ ich
diese Stadt wieder und kehrte über die schöne Sitter-Brücke in’s Appenzell’er Land zurück nach dem
trefflich eingerichteten Heinrichsbach und Herisan, dem zweiten Hauptorte des reformirten Kantons.
Nun kam ich in die, durch Schiller’s Gedicht überall bekannt gewordene, vom Thur und Neckar-
Flusse durchströmte schöne und reiche, glückliche Grafschaft Toggenburg, wo Katholiken und Refor-
mirte friedlich in derselben Kirche Gott verehren und ich, so wie in Appenzell viele Pfarrer
aus Hessen, dem Reussischen, Würtembergischen und Nassau traf. Schön, romantische Natur auch
freundliche, frohe Menschen werden diesen Landstrich jedem Reisenden angenehm machen. Nur ungerne
und zögernd verließ ich ihn die Benediktiner Abtei Flechingen zu besuchen, um mich von dort gen Frauenfeld
Hohen Rhein, Constanz, und dann zum Schaffhausen’er Rheinfalle, und ferner, durch Kaiserstuhl und Zurzach H: [?]
schöne Umgegend, den Rhein entlang und von Waldshut aus in den Schwarzwald zu begeben. Doch dieser
Versuch wäre mir fast schlecht bekommen; kaum erlaubte mir der Sturm am 17ten Dezember bis St. Blasien